27. November 2025, 9:00 - 16:30 Uhr
Neues Rathaus Leipzig, Festsaal
Martin-Luther-Ring 4-6, 04109 Leipzig
Bereits zum 7. Mal bringen wir Akteure, Partner und Partnerinnen und Mitwirkende aus ganz Sachsen zusammen, die sich mit dem Thema Demenz beschäftigen. Neben Raum für Austausch und Vernetzung erwartet Sie auch in diesem Jahr viel Wissenswertes.
Mensch sein und bleiben - Ethische Perspektiven im Umgang mit Demenz
Beim diesjährigen Zusammenkommen widmen wir uns einem besonders wichtigen Anliegen: Wir möchten den Blick auf Menschen mit Demenz verändern – weg von Defiziten, hin zu ihrer Persönlichkeit, Geschichte und Würde. Inspiriert vom Motto des Weltalzheimertages 2025 „Mensch sein und bleiben“ und im Einklang mit der Sächsischen Demenzstrategie setzen wir ein Zeichen für Teilhabe, Respekt und ein neues gesellschaftliches Verständnis.
Am Vormittag hören wir spannende Fachvorträge von zwei Expertinnen und einem Experten zum Thema „Demenz – Ethik in der Pflege und Beratung“. Am Nachmittag vertiefen wir das Gehörte in drei praxisnahen Workshops.
Gemeinsam wollen wir diskutieren:
- Welche ethischen Grundsätze sollten im Umgang mit Menschen mit Demenz gelten?
- Was braucht es, um sich wirklich in sie hineinzuversetzen?
- Wie können wir herausforderndes Verhalten besser verstehen – und gleichzeitig gut für uns selbst sorgen?
- Wann sind freiheitsentziehende Maßnahmen gerechtfertigt – und was muss vorher unbedingt geschehen?
Wir freuen uns auf einen Tag voller Impulse, Begegnungen und neuer Perspektiven.
Kosten für Mitglieder der LID: 25,00 €
Kosten für Nicht-Mitglieder: 45,00 €
Imbiss und Getränke sind in den Teilnahmegebühren enthalten.
Die Begleichung der Teilnahmegebühren erfolgt im Vorfeld über Rechnungszahlung.
Bei Verhinderung und Absage bis 24.11.2025, 12:00 Uhr werden keine Teilnahmegebühren fällig. Danach sind die Kosten in voller Höhe zu entrichten.
Falls Sie Interesse an der Veranstaltung haben, melden Sie sich bis zum 17.11.2025 an. Bitte klicken Sie auf den nachfolgenden Link und füllen Sie die Umfrage aus, um sich anzumelden:
Link: Anmeldung 7. Sächsisches Vernetzungs- und Austauschtreffen
Im Anschluss finden Sie einen Überblick über das Programm. Die genaueren Beschreibungen der einzelnen Vorträge und Workshops sind weiter unten aufgeführt.
ab 08:30 Uhr |
Ankommen und Registrierung |
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09:00 - 09:30 Uhr | Begrüßung und Überblick über den Tag | Simone Vierkant, Geschäftsleitung der Landesinitiative Demenz |
09:30 - 10:00 Uhr | Einführung in das Thema "Ethik in der Pflege und Beratung" |
Ines Süß, |
10:00 - 10:45 Uhr | 1. Vortrag "Ethik in der Pflege – Ist das (noch) richtig, was wir tun?" |
Mirjam Staffa, freischaffende Medizinethikerin und Pflegewissenschaftlerin |
10:45 - 11:00 Uhr | kurze Pause | |
11:00 - 11:45 Uhr |
2. Vortrag |
Raphael Schönborn, Geschäftsführer der Selbsthilfeorganisation Promenz |
11:45 - 12:30 Uhr | 3. Vortrag "Ein Recht auf Demenz, ethische Aspekte zu Freiheitsentziehenden Maßnahmen" |
Prof. Dr. Antje Kapust, Professorin für Philosophie an der Ruhrakademie Bochum |
12:30 - 13:30 Uhr | Mittagspause und Zeit für Austausch und Vernetzung | |
13:30 - 15:30 Uhr | Workshops: | |
Workshop 1 "Ethische Entscheidungsfindung – Was sollen wir tun?" |
Mirjam Staffa, freischaffende Medizinethikerin und Pflegewissenschaftlerin |
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Workshop 2 "Demenz erlebbar machen - Das demenz balance-Modell© nach Barbara Klee-Reiter" |
Ines Süß, Fachreferentin der Landesinitiative Demenz |
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Workshop 3 "Gesunde Abgrenzung in Pflege und Beratung - ich bleibe bei mir" |
Simone Vierkant, Fachreferentin und Geschäftsleitung der Landesinitiative Demenz) |
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15:30 - 15:45 Uhr | kurze Kaffeepause | |
15:45 - 16:00 Uhr | Rückmeldungen aus den Workshops | |
16:00 - 16:30 Uhr | Abschluss |
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"Ethik in der Pflege – Ist das (noch) richtig, was wir hier tun?" Referentin: Mirjam Staffa
In der Versorgung und Betreuung von Menschen mit Pflegebedarf stellen sich die Beteiligten häufig die Frage nach dem richtigen Handeln. Oft werden Situationen erlebt, in denen ein ungutes Gefühl auftritt - manchmal auch als „ethisches Bauchgrummeln“ bezeichnet - das uns signalisiert, dass in diesem Moment wichtige moralische Prinzipien, wie Selbstbestimmung, Fürsorge oder Gerechtigkeit verletzt werden.
In diesem Vortrag werden solche Situationen thematisiert. Wann erleben wir sie in der Pflege? Was lösen sie in uns aus? Welche Auswirkungen haben sie auf die Versorgung und wie können wir zu einer ethisch gut begründeten Lösung gelangen?
Referentin:
Mirjam Staffa, freischaffende Medizinethikerin und Pflegewissenschaftlerin
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"Promenz-Verständnis-Modell: Demenz aus der Sicht der Betroffenen" Referent: Raphael Schönborn
Demenz betrifft uns alle – ob direkt oder indirekt als Angehörige, Freunde, Bekannte oder Unterstützende.
Negative Bilder, die Betroffenen auf das Endstadium reduzieren, verunsichern, erzeugen Angst und lassen uns hilflos zurück. Wir brauchen daher einen neuen Blick: Menschen mit Gedächtnisproblemen sind vollwertige Bürgerinnen und Bürger mit einem Platz in unserer Gesellschaft. Demenz ist nicht nur eine persönliche Herausforderung, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe.
Das PROMENZ-Verständnis-Modell zeigt, wie Betroffene ihre Beeinträchtigungen erleben und bewältigen. Es bietet konkrete Hinweise, wie Barrieren abgebaut und Chancen gefördert werden. Das Modell lädt ein, die Perspektiven der Betroffenen zu verstehen und gemeinsam an einer inklusiven Gesellschaft zu arbeiten, in der Selbstbestimmung und soziale Teilhabe von Menschen mit Gedächtnisproblemen selbstverständlich sind.
Referent:
Raphael Schönborn, diplomierter psychatrischer Gesundheits- und Krankenpfleger, Erziehungs- und Bildungswissenschaftler (BA), Sozialwirtschaftler und Sozialmanagment (MA) sowie Geschäftsführer der Selbsthilfeorganisation Promenz in Wien
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"Ein Recht auf Demenz - ethische Aspekte zu Freiheitsentziehenden Maßnahmen" Referentin: Prof. Dr. Antje Kapust
(Beschreibung folgt)
Referentin:
Prof. Dr. Antje Kapust, Professorin für Philosophie an der Ruhrakademie Bochum
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"Demenz erlebbar machen - Das demenz balance-Modell© nach Barbara Klee-Reiter" Referentin: Ines Süß
Das Demenz balance-Modell© ist eine Methode, die es möglich macht, die Auswirkungen einer Demenzerkrankung auf das eigene Leben zu erfahren.
Ziel ist es, über die Identifikation die Empathiefähigkeit für die Bedürfnisse und das Verhalten von Menschen mit einer Demenzerkrankung zu erweitern und dadurch im Arbeitsalltag Erleichterung zu spüren.Das demenz balance-Modell© bietet Ihnen:
- Tiefen Einblick in die Innenwelt der Demenz.
- Kontrollierten simulierten Verlust der eigenen Identität
- Erfahrung, die Kontrolle über sich und seine Welt zu verlieren
- Entwicklung von Verständnis für die Gefühlswelt und die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz
- Begreifen: „Dieser Mensch könnte ich sein.“
- Direkte Auswirkung auf die Empathiefähigkeit
Referentin:
Ines Süß, Fachreferentin bei der Landesinitiative Demenz Sachsen e. V.
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"Ich bleibe bei mir - gesunde Abgrenzung bei herausforderndem Verhalten" Referentin: Simone Vierkant
Wenn uns das Verhalten von Menschen mit Demenz aus dem Gleichgewicht bringt, sind nicht nur Fachwissen und Geduld gefragt – sondern auch ein achtsamer Blick nach innen. In diesem Workshop schaffen wir Raum für die eigenen Gefühle: Was trifft mich – und warum? Die Teilnehmenden lernen, ihre inneren Reaktionen zu verstehen, alte Muster loszulassen und eine Haltung zu entwickeln, die sie schützt, ohne das Gegenüber aus dem Blick zu verlieren. Für mehr Klarheit, Selbstmitgefühl und Stabilität im Pflegealltag.
Referentin:
Simone Vierkant, Geschäftsleitung und Fachreferentin bei der Landesinitiative Demenz Sachsen e. V.