Menschen mit Demenz besonders von finanzieller Ausbeutung bedroht
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Studie: Menschen mit Demenz besonders gefährdet für finanzielle Ausbeutung

8. Dezember 2025 Wissenschaft & Forschung

Finanzielle Ausbeutung ist ein unterschätztes Risiko im Alltag pflegebedürftiger Menschen. Eine bundesweite Befragung des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) mit über 1000 Teilnehmenden zeigt, dass sich ein Großteil der pflegenden Angehörigen um die finanzielle Sicherheit der Betroffenen sorgt.

In der Studie wird darauf hingewiesen, dass die wahrgenommene Gefahr bei Demenzerkrankungen deutlich steigt. Wenn Gedächtnis, Urteilsfähigkeit oder Überblick über Finanzen nachlassen, verlieren Betroffene oft die Möglichkeit, sich selbst wirksam zu schützen. In der Auswertung werden typische Risikokonstellationen sichtbar: Beispielsweise leben Menschen mit Demenz häufiger allein, sind sozial isolierter oder auf Unterstützung durch Einzelpersonen angewiesen.

Dabei sind die Täterinnen und Täter nicht immer fremde Personen. Bei Angehörigen von Menschen mit Demenz gaben 24 % der Befragten an, dass die pflegebedürftige Person aus dem persönlichen Umfeld heraus finanziell ausgenutzt werden könnte. Dazu zählen Familienangehörige, Bekannte oder Personen aus dem Hilfesystem. Knapp ein Viertel berichtete von konkreten Verdachtsfällen.

Das ZQP betont deshalb die Relevanz von Prävention. Mit klaren Strukturen für den Umgang mit Geld, frühzeitigen Vorsorgevollmachten, der regelmäßigen Kontrolle der Kontobewegungen und einem stabilen sozialen Netzwerk können Fälle finanzieller Ausbeutung verhindert werden. Ebenso zentral ist, dass pflegende Angehörige und Fachkräfte darin geschult werden, Warnsignale zu erkennen und konsequent anzusprechen.

Text in Anlehnung an die ZQP-Analyse "Finanzielle Ausbeutung pflegebedürftiger Menschen und die Perspektive pflegender Angehöriger in Deutschland"
Bildquelle: Michal Jarmoluk von pixabay

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