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Studie: Bestimmte depressive Symptome in der Lebensmitte erhöhen das Demenzrisiko

18. Dezember 2025 Wissenschaft & Forschung

Depressionen in der Lebensmitte gelten schon länger als möglicher Risikofaktor für eine spätere Demenzerkrankung. Unklar war bislang jedoch, ob dabei alle depressiven Symptome gleichermaßen eine Rolle spielen. Eine neue Langzeitstudie aus Großbritannien liefert nun wichtige Erkenntnisse: Bestimmte Symptome sind besonders relevant für das spätere Demenzrisiko.

Für die Studie wurden Daten von rund 5.800 Menschen ausgewertet, die zu Beginn zwischen 45 und 69 Jahre alt waren. Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren wurde beobachtet, wer im späteren Leben an einer Demenz erkrankte. Insgesamt entwickelten etwa zehn Prozent der Teilnehmenden im Verlauf eine Demenz.

Die Forschenden identifizierten sechs depressive Symptome in der Lebensmitte, die besonders eng mit einem erhöhten Demenzrisiko verbunden waren. Dazu gehörten unter anderem:

  • ein Verlust an Selbstvertrauen,
  • das Gefühl, Probleme nicht mehr bewältigen zu können,
  • Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren,
  • anhaltende innere Unruhe oder Nervosität,
  • eine geringere emotionale Nähe zu anderen Menschen
  • sowie Unzufriedenheit mit der eigenen Leistungsfähigkeit.

Menschen, die eines oder mehrere dieser Symptome zeigten, hatten ein deutlich höheres Risiko, später an Demenz zu erkranken. Der Zusammenhang war unabhängig von anderen bekannten Risikofaktoren wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lebensstil oder genetischer Veranlagung.  Bei Personen unter 60 Jahren erklärten diese Symptome den Zusammenhang zwischen Depression und Demenz nahezu vollständig.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass nicht jede Depression gleich zu bewerten ist, wenn es um das Demenzrisiko geht. In der Praxis könnte demnach eine genauere Betrachtung depressiver Symptome im mittleren Lebensalter hilfreich sein, um Menschen mit erhöhtem Demenzrisiko früher zu erkennen. Gleichzeitig unterstreicht die Studie, wie wichtig es ist, psychische Belastungen ernst zu nehmen und frühzeitig Unterstützung anzubieten.

Text in Anlehnung an Frank et al.'s (2025) Artikel "Specific midlife depressive symptoms and long-term dementia risk: a 23-year UK prospective cohort study"
Bildquelle: Anemone123 von pixabay

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